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22.04.2013 Danae
Ich habe ja einen etwas abnormen Männergeschmack. Geld ist mir komplett egal, was ER für einen Wagen fährt auch und mit selbstgemachten Tagliatelle hat mich noch nie jemand verführen können. Ich freue mich zwar über Blumen, aber bei spontan mitgebrachten Tankstellenrosen gehen bei mir sämtliche Alarmglocken an. Auch teure Geschenke interessieren mich mässig. Statt Diamanten, könnte man(n) mir auch einen Teller verwesenden Fisch unter die Nase halten... der Gesichtsausdruck wäre derselbe.
Ich habe zwar, wie in der letzten Kolumne erwähnt und lobgepriesen, von Liebelein zum Geburtstag eine Mörder-Tasche geschenkt bekommen. Aber mehr als über die Tasche selbst, habe ich mich über die Geste und Vorstellung gefreut, dass sich dieser riesige, bärtige Mann in der neonorangen Windjacke, in ein Designergeschäft getraut hat und die Eier hatte, seiner Stylistenfreundin ein Accessoire auszusuchen. Er hat diese Herausforderung jedoch mit Bravour gemeistert und ich bin von dem Teil begeistert. Die Geschmäcker sind natürlich verschieden, aber wir alle durchlaufen meiner Meinung nach einen ähnlichen Männerparcour, bis wir den an uns ran lassen, der wirklich zu uns passt.
Und dann, wenn man nicht mehr hechelnd von Posten zu Posten hetzt und sich einfach am Laufen erfreut, steht völlig unerwartet eine Verpflegungsstelle da, an der man sich kurz hinpfläzt und verschnaufen kann... und irgendwann bemerkt, dass da eigentlich noch das Zielbanner hängt. Man ist angekommen... Pruuuuuuust
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Der Männerparcour
Ich habe ja einen etwas abnormen Männergeschmack. Geld ist mir komplett egal, was ER für einen Wagen fährt auch und mit selbstgemachten Tagliatelle hat mich noch nie jemand verführen können.

Ich habe ja einen etwas abnormen Männergeschmack. Geld ist mir komplett egal, was ER für einen Wagen fährt auch und mit selbstgemachten Tagliatelle hat mich noch nie jemand verführen können. Ich freue mich zwar über Blumen, aber bei spontan mitgebrachten Tankstellenrosen gehen bei mir sämtliche Alarmglocken an. Auch teure Geschenke interessieren mich mässig. Statt Diamanten, könnte man(n) mir auch einen Teller verwesenden Fisch unter die Nase halten... der Gesichtsausdruck wäre derselbe.
Ich habe zwar, wie in der letzten Kolumne erwähnt und lobgepriesen, von Liebelein zum Geburtstag eine Mörder-Tasche geschenkt bekommen. Aber mehr als über die Tasche selbst, habe ich mich über die Geste und Vorstellung gefreut, dass sich dieser riesige, bärtige Mann in der neonorangen Windjacke, in ein Designergeschäft getraut hat und die Eier hatte, seiner Stylistenfreundin ein Accessoire auszusuchen. Er hat diese Herausforderung jedoch mit Bravour gemeistert und ich bin von dem Teil begeistert. Die Geschmäcker sind natürlich verschieden, aber wir alle durchlaufen meiner Meinung nach einen ähnlichen Männerparcour, bis wir den an uns ran lassen, der wirklich zu uns passt.
Der erste Posten dieses Orientierungslaufs in den dunklen Wäldern der Damenseele ist meist ein netter, selbst etwas unsicherer Jugendfreund, mit dem wir heimlich rumknutschen und der uns, zumindest zu meiner Zeit, Musiktapes mit persönlicher Widmung aufnimmt. Natürlich verlassen wir ihn für irgendeine Nichtigkeit und verlieben uns in jemanden aus den oberen Jahrgängen, den wir immer wieder anrufen, schnell auflegen und aus der Ferne anschmachten. Zum Glück gab`s in meiner Teeniezeit keine Rufnummererkennung!!! Dann kommt meist die erste wirklich grosse Liebe, im OL eine lange gerade Strecke, die man je länger, desto unkonzentrierter läuft und schliesslich über irgendeine Wurzel stolpert und gehörig auf die Fresse fliegt. Das verursacht dann meist ein langanhaltendes Seitenstechen und plötzlich sieht man dann einen Posten, der einsam und anziehend verlottert im Schatten steht: der Bad Boy!!! Dass schon ganz viele Läuferinnen an diesem Posten vorbeigekommen sind und man ihn nie für sich alleine haben wird, ist in diesem Moment völlig zweitrangig: man muss ihn einfach haben. Der abgesplitterte Lack wirkt interessant, sobald man ihm zu nahe kommt, holt man sich Spiesse und blutende Wunden, aber egal: man muss ihn einfach haben. Er steht eigentlich auch garnicht an der Rennstrecke und bringt einen dazu, die Wettkampfregeln total zu ignorieren. Aber egal: man muss ihn einfach haben. Irgendwann finden einen dann die Laufpartnerinnen verletzt und heulend im Dreck liegend und helfen einem aufzustehen und weiter zu humpeln. Die guten Freundinnen verlangsamen dann das Tempo und stützen einen, die Schweinebacken rennen weiter und erfreuen sich an ihrem Vorteil.
Und dann, wenn man nicht mehr hechelnd von Posten zu Posten hetzt und sich einfach am Laufen erfreut, steht völlig unerwartet eine Verpflegungsstelle da, an der man sich kurz hinpfläzt und verschnaufen kann... und irgendwann bemerkt, dass da eigentlich noch das Zielbanner hängt. Man ist angekommen... Pruuuuuuust
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